Die Tagung gliedert sich in die folgenden fünf Sessions, die alle unter dem Themenschwerpunkt
„Fernerkundung und Klima“ stehen:
Leitung: Stefan Bühler, Uni Hamburg | Bodo Ahrens, Goethe-Universität Frankfurt
In dieser Session werden Fernerkundungs-Klimadatensätze behandelt. Inzwischen verfügen wir über Fernerkundungsdaten aus mehr als einem halben Jahrhundert (beispielsweise wurde der erste Wettersatellit, TIROS 1, im Jahr 1960 gestartet) und je länger diese Ära andauert, desto interessanter werden die Daten für die Klimaforschung. Leider wurden die meisten Instrumente nicht für eine Klimaauswertung ausgelegt, so dass es zahlreiche Sprünge und Inkonsistenzen von Instrument zu Instrument gibt. Zurzeit haben einige Projekte die Herausforderung angenommen, diese Daten für die Klimaforschung nutzbar zu machen. Neben den verfügbaren Datensätzen soll es auch um Probleme und Lösungen bei deren Konstruktion gehen, zum Beispiel um Techniken zur Interkalibration von Instrumenten auf verschiedenen Satelliten oder auf anderen Fernerkun-dungsplattformen.
Leitung: Peter Braesicke, KIT | Felix Ament, Uni Hamburg
Fernerkundungsdaten und ihre Verwendung in der Modellierung sind ein wachsender Zweig der Wetter- und Klimawissenschaften. Zentrale Themen sind hierbei die Datenassimilation von zur Initiali¬sierung von Vorhersagemodellen und die Verwendung von geophysikalischen Parametern oder bereits assimilierten Datenprodukten zu Modellvalidierung längerer klimarelevanter Zeiträume. Wir freuen uns über Beiträge die diesen weiten Bereich abdecken und Beispiele illustrieren, in denen Fernerkundungsdaten und Modelle erfolgreich einander ergänzen um Prozesse und Zeitreihen besser zu verstehen.
Leitung: Jan Cermak, KIT | Volker Lehmann, DWD
Fernerkundungsdaten und -produkte sind eine wichtige Grundlage für die Analyse atmosphärischer Prozesse und Systeme. Durch statistische Auswertung großer Datensätze sowie fokussierte Fallstudien wird das Verständnis von Aerosol- und Spurengasumsätzen, Wolken- und Niederschlagsprozessen, Austauschvorgängen an der Landoberfläche und anderen zentralen Prozessen im Klimasystem verbessert und weiterentwickelt. Willkommen sind Beiträge zu Klimaprozessen, bevorzugt unter Nutzung von Fernerkundungsmethoden oder -produkten aus allen Bereichen der Fernerkundung sowie der Arbeit mit Fernerkundungsprodukten, unter Verwendung aktiver und passiver Sensorik, bodengebunden wie satellitengetragen, aus bestehenden und geplanten Systemen. Besonders eingeladen sind Arbeiten, die den Mehrwert von Instrumenten- oder Perspektivenkombinationen sowie von Netzwerken zeigen.
Leitung: Andreas Macke, TROPOS | Andreas Becker, DWD
Der Zustand unseres Klimasystems wird maßgeblich durch die Zusammensetzung der Atmosphäre und den physikalischen Eigenschaften der Meeres- und Landoberfläche bestimmt. Diese drei Kli-makomponenten lassen sich seit den 70er Jahren mit wachsender Genauigkeit durch satelliten- und landgestützte passive und aktive Fernerkundung (z. B. Radar, micro-links) erfassen. Gemeinsam mit der Abschätzung oder direkten Messung der Energiebilanz am Boden und am Oberrand der Atmo¬sphäre lassen sich so die Klimawirksamkeit von Aerosolen, Wolken, Oberflächentemperaturen, Eisverteilung, Treibhausgasen und anderen Komponenten bestimmen. Schließlich ermöglicht Fernerkundung das Prozessverständnis der Wechselwirkungen zwischen Energie und Wasserkreislauf und ihr Änderungsverhalten im Zuge der globalen Erwärmung durch Beobachtungen zu belegen. Die Session lädt Beiträge ein, die sich mit der Fernerkundung und Bestimmung der Klimawirksamkeit insbesondere der atmosphärischen Parameter befassen. Von großem Interesse sind auch das Wechselspiel zwischen den Klimakomponenten Atmosphäre, Ozean, Kryosphäre und dessen Einfluss auf die Strömungsdynamik und das mittlere und extreme Niederschlagsverhalten sowie die Erfassung von Trends.
Leitung: Martin Werscheck, DWD | Rainer Hollmann, DWD
Fernerkundungsdaten spielen eine zunehmend wichtige Rolle für die Entwicklung und Bereitstellung von Klimadiensten. Weltraumgestützte Fernerkundungsdaten, wie sie bspw. vom COPERNICUS–Programm der Europäischen Kommission geliefert werden, bilden eine wichtige Grundlage für darauf aufbauende Dienste, einschließlich eines europäischen Klimadienstes. Aber auch andere Fernerkundungsdaten, wie etwa RADAR-Daten und daraus abgeleitete Produkte finden zunehmend Verwendung in entsprechenden Diensten. Willkommen sind insbesondere Beiträge die aufzeigen, wie Fernerkundungsdaten in gegenwärtigen oder geplanten Klimadiensten Verwendung finden.